VOCER Institut für Digitale Resilienz
  • Aktuelles
  • Institut
  • Digitale Resilienz
  • Publikationen
  • Bildungsprogramme
  • Bildungszentrum
  • Methode
  • Referenzen
  • Über uns
  • Kontakt | Newsletter | Broschüre
  • Spenden
  • Impressum
  • Datenschutz
  • Click to open the search input field Click to open the search input field Suche
  • Menü Menü
Du bist hier: Startseite1 / Kolumne2 / Resilienter Journalismus3 / Zusammen stark sein

Zusammen stark sein

Bild zeigt Spielfiguren eines Tischkickers
Pascal Swier / Unsplash Info Info

Von Leif Kramp

„Das Fass war voll“: Wieder ein resignierter Schlussstrich unter eine journalistische Karriere. Im Verlag laufe so viel falsch, es sei einfach unfassbar. So steht es in einer freundschaftlichen Mail zum Jahresende. Was treibt Journalist:innen eigentlich dazu, die Seiten zu wechseln, den Ausstieg zu wagen, ihren Traumberuf aufzugeben? Nicht selten stauen sich Frustration und Perspektivlosigkeit zu einer latenten Unzufriedenheit auf, die genährt wird durch starre Strukturen, redaktionelle Beharrungskräfte und beruflichen Stillstand. Das Bild vom Hamsterrad drängt sich auf.

Die anekdotische Evidenz des Einzelfalls soll nicht darüber hinwegtäuschen, wie agil und experimentierfreudig viele Redaktionen hierzulande der digitalen Transformation begegnen. Ebenso aber gilt, dass der Innovationsmotor vielerorts noch stottert und Medienwandel eher als Bedrohung denn als Chance gesehen wird.

Zusammenhalt und Austausch sind gefagt

Redaktionen sind hochkomplexe soziale Gebilde – mit allen Stärken und Schwächen. Die Redaktionsorganisation war die wohl nachhaltigste journalistische Innovation des 20. Jahrhunderts. Heute ist sie Rückgrat und Hemmschuh zugleich: Die etablierten Ordnungen garantieren verlässliche Abläufe, klare Zuständigkeiten und harten Wettbewerb. Doch können Hierarchien zu Machtgefällen, Routinen zu blinden Gewohnheiten verkommen. Was leicht auf der Strecke bleibt und letztlich mit hohem Aufwand gegen strukturelle Widerstände zurückgewonnen werden muss, sind der Enthusiasmus, die Motivation und die Fähigkeit des journalistischen Personals, gemeinsam Neues zu wagen.

Journalist:innen, die es sich – zeitlich wie finanziell – leisten können und wollen, brechen zumindest kurzzeitig aus und gehen auf die Suche nach inspirativem Austausch, bereisen Journalismusfestivals, Barcamps, Meetups, Retreats, absolvieren Fellowships, buchen Weiterbildungen. Sie finden als Netzwerker:innen neue Impulse, lassen sich irritieren, werden mit Widersprüchen konfrontiert, aber auch mit Ansätzen, die sie in ihrer journalistischen Arbeit weiterbringen.

Und sie treffen auf gleichgesinnte Kolleg:innen, mit denen sie etwas reißen können. Zusammenhalt und Austausch sind gefragt, auch über Konkurrenzbedenken hinweg. Wer Journalist:innen vorbehaltlos gemeinsame Projekte entwickeln lässt, investiert langfristig in eine starke Währung: die Zukunftsfähigkeit und Alleinstellungsmerkmale eines Journalismus, der im digitalen Content-Wettbewerb heraussticht.

Handhabbare kollegiale Projekte mit skalierbaren Effekten

Die journalistische Praxis kann davon nur profitieren, wenn Erfahrungen und Ideen gebündelt werden. Co-Creation präsentiert sich als echte Chance, wenn Journalist:innen verschiedener Häuser ihre Expertise kombinieren, zusammen mit Software-Entwickler:innen die Köpfe rauchen lassen und auch noch Nutzer:innen einbeziehen, um Bedürfnisse und Erwartungen zu schürfen. Skalierbar sind die Effekte in vielerlei Hinsicht: handwerklich-praktisch, weil typische Herausforderungen der digitalen Medienumgebung aus verschiedenen Blickwinkeln neu bewertet und angegangen werden; substanziell-wirtschaftlich, weil Ressourcen und Erkenntnisse geteilt werden; aber auch psychisch, wenn zu spüren ist, dass die gemeinschaftliche Basis trägt.

Kooperation sichert ab. Charmant daran ist, dass Herausforderungen auf diese Weise nicht zu Problemen werden, die sich zu Monstrositäten auswachsen, sondern in handhabbare kollegiale Projekte münden. Journalismus wird durch co-kreative Workflows robuster, abwechslungsreicher, nahbar. Wir sollten in Zukunft mehr miteinander sprechen – und handeln.

Leif Kramp

Leif Kramp forscht und lehrt am Zentrum für Medien-, Kommunikations- und Informationsforschung (ZeMKI) der Universität Bremen. Gemeinsam mit Alexander von Streit und Stephan Weichert setzt er sich bei Vocer für eine Förderung der Widerstandsfähigkeit von Journalist*innen und Medienorganisationen in Zeiten des tiefgreifenden Medienwandels ein.

Kolumne Resilienter Journalismus

Robust durch Krisen zu kommen, wird im Journalismus zur Schlüsselkompetenz. Aber wie können Journalist:innen in einem schwierigen Umfeld widerstands- und anpassungsfähiger werden? In unserer Kolumne zu Digitaler Resilienz diskutieren wir Defizite und Lösungen in der digitalen Transformation.

Diese Kolumne erscheint auch in gedruckter Form im Magazin journalist.

Weitere Texte dieser Kolumne

  • Alexander Sinn | Unsplash
    KI-freie Zone9. November 2023 - 18:41
  • Elena Mozhvilo | unsplash
    Der neue Standard13. September 2023 - 17:18
  • Bild zeigt Häuserschluchtnote thanun | Unsplash
    Chancen im KI-Müll1. August 2023 - 13:31
  • Hannah Busing | Unsplash
    Du bist nicht allein2. Juni 2023 - 09:51
  • Victor | Unsplash
    Mehr fördern, mehr Experimente16. April 2023 - 16:12
  • Unsplash/Andrea de Santis
    KI lässt sich nicht aussitzen16. März 2023 - 14:15
  • Alexander Shatov | Unsplash
    Twittokratie25. Januar 2023 - 20:51
  • Everton Vila / Unsplash
    Angst-Management22. Dezember 2022 - 16:07
  • Photo by Ahmed Zayan on Unsplash
    Haltung zeigen15. November 2022 - 16:19
  • Chang Duong / Unsplash
    Jönne könne10. Oktober 2022 - 13:34
  • Fletcher Pride/Unsplash
    Gemein- statt Eigennutz10. August 2022 - 08:00
  • Jiawei Zhao / Unsplash
    Sichtbarkeit schafft Vertrauen5. Juli 2022 - 13:59
  • Photo by Paul Skorupskas on Unsplash
    Verzicht als Vision27. Mai 2022 - 10:46
  • Bild zeigt Spielfiguren eines TischkickersPascal Swier / Unsplash
    Zusammen stark sein26. April 2022 - 15:24
  • Alex Alvarez on Unsplash
    Mehr Empathie wagen22. März 2022 - 15:25
  • Photo by Hansjörg Keller on Unsplash
    Gelassener durch die Krise15. Februar 2022 - 10:28
  • Photo by Markus Spiske on Unsplash
    Auf neue Potenziale vertrauen28. Januar 2022 - 10:30
  • Photo by Jametlene Reskp on UnsplashPhoto by Jametlene Reskp on Unsplash
    Selbstverständlich konstruktiv20. Dezember 2021 - 10:38
  • Tim Umphreys / Unsplash
    Journalismus ist ein Gespräch30. November 2021 - 07:54
  • Dan Freeman @danfreemanphoto/Unsplash
    Wir müssen Chancen erkennen15. November 2021 - 11:52

Newsletter

Mit dem VOCER-Newsletter informieren wir Sie regelmäßig über unsere Aktivitäten. Hier können Sie ihn abonnieren:

© Copyright - Verein für Medien- und Journalismuskritik e.V.
  • Spenden
  • Datenschutz
  • Impressum
Link to: Mehr Empathie wagen Link to: Mehr Empathie wagen Mehr Empathie wagenAlex Alvarez on Unsplash Link to: Verzicht als Vision Link to: Verzicht als Vision Photo by Paul Skorupskas on UnsplashVerzicht als Vision
Nach oben scrollen Nach oben scrollen Nach oben scrollen

Diese Seite verwendet Cookies – u.a. für die richtige Darstellung der Seite.

Einstellungen akzeptierenEinstellungen ablehnenEinstellungen

Cookie- und Datenschutzeinstellungen



Wie wir Cookies verwenden

Wir können Cookies anfordern, die auf Ihrem Gerät eingestellt werden. Wir verwenden Cookies, um uns mitzuteilen, wenn Sie unsere Websites besuchen, wie Sie mit uns interagieren, Ihre Nutzererfahrung verbessern und Ihre Beziehung zu unserer Website anpassen.

Klicken Sie auf die verschiedenen Kategorienüberschriften, um mehr zu erfahren. Sie können auch einige Ihrer Einstellungen ändern. Beachten Sie, dass das Blockieren einiger Arten von Cookies Auswirkungen auf Ihre Erfahrung auf unseren Websites und auf die Dienste haben kann, die wir anbieten können.

Notwendige Website Cookies

Diese Cookies sind unbedingt erforderlich, um Ihnen die auf unserer Webseite verfügbaren Dienste und Funktionen zur Verfügung zu stellen.

Da diese Cookies für die auf unserer Webseite verfügbaren Dienste und Funktionen unbedingt erforderlich sind, hat die Ablehnung Auswirkungen auf die Funktionsweise unserer Webseite. Sie können Cookies jederzeit blockieren oder löschen, indem Sie Ihre Browsereinstellungen ändern und das Blockieren aller Cookies auf dieser Webseite erzwingen. Sie werden jedoch immer aufgefordert, Cookies zu akzeptieren / abzulehnen, wenn Sie unsere Website erneut besuchen.

Wir respektieren es voll und ganz, wenn Sie Cookies ablehnen möchten. Um zu vermeiden, dass Sie immer wieder nach Cookies gefragt werden, erlauben Sie uns bitte, einen Cookie für Ihre Einstellungen zu speichern. Sie können sich jederzeit abmelden oder andere Cookies zulassen, um unsere Dienste vollumfänglich nutzen zu können. Wenn Sie Cookies ablehnen, werden alle gesetzten Cookies auf unserer Domain entfernt.

Wir stellen Ihnen eine Liste der von Ihrem Computer auf unserer Domain gespeicherten Cookies zur Verfügung. Aus Sicherheitsgründen können wie Ihnen keine Cookies anzeigen, die von anderen Domains gespeichert werden. Diese können Sie in den Sicherheitseinstellungen Ihres Browsers einsehen.

Andere externe Dienste

Wir nutzen auch verschiedene externe Dienste wie Google Webfonts, Google Maps und externe Videoanbieter. Da diese Anbieter möglicherweise personenbezogene Daten von Ihnen speichern, können Sie diese hier deaktivieren. Bitte beachten Sie, dass eine Deaktivierung dieser Cookies die Funktionalität und das Aussehen unserer Webseite erheblich beeinträchtigen kann. Die Änderungen werden nach einem Neuladen der Seite wirksam.

Google Webfont Einstellungen:

Google Maps Einstellungen:

Google reCaptcha Einstellungen:

Vimeo und YouTube Einstellungen:

Datenschutzrichtlinie

Sie können unsere Cookies und Datenschutzeinstellungen im Detail in unseren Datenschutzrichtlinie nachlesen.

Datenschutz
Einstellungen akzeptierenVerberge nur die Benachrichtigung